Die Regenbogenfahne
hat eine lange Tradition und diente in vielen Kulturen weltweit als Zeichen der Toleranz, Vielfältigkeit, der Hoffnung und Sehnsucht. Diese Bedeutung geht auf den Regenbogen als Symbol biblischer Verheißung zurück. Seit den 1970er Jahren ist die Regenbogenfahne ein internationales schwul-lesbisches Symbol. Dabei wird jedoch die ursprüngliche Bedeutung für allgemeine Toleranz gegenüber Menschen, Kulturen, Religionen etc. vernachlässigt.
Diese Fahne entwarf 1978 der US-Amerikaner Gilbert Baker. Sie soll ein Symbol für lesbischen und schwulen Stolz darstellen sowie gleichzeitig die Vielfalt dieser Lebensweise. Beim Begräbnis der in Schwulenkreisen sehr beliebten Schauspielerin Judy Garland (die selbst versteckt lesbisch lebte) im Jahre 1969 haben einige Schwule bereits Regenbogenfahnen getragen. Diese waren eine Anspielung auf eines ihrer bekanntesten Lieder »Somewhere over the Rainbow«, ein Lied über einen Ort, »an dem alles besser und gerechter ist«. Ob die Regenbogenfahne daraus hervorging ist umstritten. Sicher hat diese Geschichte Baker bei seinem Entwurf beeinflusst.
Die ursprüngliche Version der Fahne bestand aus acht Farbstreifen. Für die Massenproduktion war das von Baker selbst gefärbte grelle Pink damals industriell nicht herstellbar, so daß eine Massenproduktion der achtstreifigen Fahne unmöglich war. Daher musste auf sieben Streifen reduziert werden. Als die Fahne im November 1979 am Protest- und Trauermarsch für Harvey Milk verwendet wurde, entfernte das Komitee den türkisen Streifen, um die Farben gleichmäßig entlang der Parade-Route aufteilen zu können: Drei Farben auf jeder Straßenseite. Zunächst wurde die Regenbogenfahne andersherum nämlich von Violett nach Rot abgebildet, um das Anderssein der Homosexuellen zusätzlich zu unterstreichen. Nachdem die Feministinnen Violett als ihre Farbe kürten, wurde der Regenbogen gedreht, Rot stand ab sofort oben.