Unterwäsche für Männer hat eine bemerkenswert kurze Geschichte. Erst ab dem späten 18. Jahrhundert sind Herrenunterhosen gesichert schriftlich erwähnt. Unterhemden gibt es etwas länger. Sie als »Reizwäsche« zu bezeichnen, wäre aber grob übertrieben, denn sie wurden ausschließlich unter der Oberbekleidung getragen und waren fremden Blicken verborgen. Daher war ihre Form- und Farbgebung schlicht bis langweilig und der Begriff »Liebestöter« kennzeichnet ihre erotische Wirkung zutreffend.
Erst ab den späten sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts begann im Zuge der sexuellen Aufklärung und immer kürzerer (Damen-)Röcke Unterwäsche im wörtlichen Sinne in den Blickpunkt zu rücken. Diese Entwicklung leitete eine stürmische Evolution ein, bei der die Herrenunterwäsche aber stiefmütterlich wegkam. Sie beschränkt sich bis heute auf den einfachen Slip (Brief), die Boxer Short und ihre Variationen, den Boxer Brief und die Radhose sowie den Jock-Strap.
Letzterer ist ursprünglich (mit einer festen Einlage im Beutel) eine Schutzbekleidung aus dem amerikanischen Highschool-Sport, die über der Unterwäsche getragen wird. Als erotische (und vor allem arschfreie) Kleidung wird er vor allem in der schwulen Szene auch direkt auf der Haut getragen.
Unterwäsche aus Leder ist etwas Besonderes. Es gibt sie in mannigfaltigen Formen, vom einfachen Slip bis hin zu komplizierten Konstruktionen, die auch im BDSM-Bereich Verwendung finden. Während eine Leder Boxer-Short noch am Strand, beim Waldlauf oder im Sportstudio öffentlich getragen wird, sind die meisten anderen Modelle eher für das Schlafzimmer oder spezielle Clubs geeignet, da Leder in Form von Unterwäsche vorwiegend als Fetisch gesehen wird.
Der oben beschriebene Leder Jock-Strap bietet Deiner Fantasie eine Menge Möglichkeiten, wie Du Dich hier überzeugen kannst. Laßt die anderen ruhig denken, das wäre uninteressant. Sie werden niemals das unbeschreibliche Gefühl feinem, ungefütterten Leders auf nackter Haut erfahren!
Handschuhe, die den neuesten Sicherheitsstandards auf dem Motorrad entsprechen, mit denen Du aber aussiehst wie ein Klingone auf Brautschau, führen wir nicht. Wir finden, Handschuhe aus Leder müssen dünn sein und schön eng sitzen. Nur dann verschaffen sie Dir dieses zweite-Haut-Gefühl, das ihren besonderen Reiz ausmacht.
In der Fetisch-Szene werden am häufigsten Leder-Einsatzhandschuhe (search gloves, cop gloves) der amerikanischen Polizei getragen. Die sind kurz und schützen nur die Hände im Polizeieinsatz. Als die Police Departments finanziell noch besser ausgestattet waren als heute, waren Handschuhe der Firma Damascus®der Standard. Das klassische Modell D302 wurde aus Cabretta Leather, ein dünnes, weiches und besonders belastbares Schafsleder, gefertigt. Leider wird dieses Modell seit einer Reihe von Jahren nicht mehr produziert und das Nachfolgemodell, der Damascus DX80, fällt im Tragegefühl ein wenig ab, weil sein (Rind-)Leder dicker und steifer ist.
In diese Marktnische sind mittlerweile die Fetisch-Handschuhe vorgestoßen. Sie stammen aus dem Bekleidungssektor und sind ein wenig länger geschnitten als der klassische Einsatzhandschuh, bedecken also das Handgelenk. Dafür ist ihr Material besonders dünn. Man kann mit ihnen sogar auf einer Computer-Tastatur tippen, ohne sich eingeschränkt zu fühlen.
Diese Handschuhe sind geil und sehen gut aus. Uns hat es aber nicht ruhen lassen, daß es keine Handschuhe mehr in der originalen Qualität der Damascus®Gloves aus den Neunzigern geben soll. Wir haben über die Jahre mit verschiedenen Lieferanten verhandelt, zuletzt auch mit Pakistan, wo immerhin 90 Prozent der weltweit verkauften Lederhandschuhe hergestellt werden, übrigens auch die von Damascus®. Einer der dortigen Produzenten war offen für unseren Vorschlag, es – anstatt des in der Branche üblichen Rindleders – einmal mit Ziegenleder zu versuchen.
Die ersten Musterstücke haben unsere Erwartungen übertroffen und die folgenden Handschuhe aus Schafsleder fielen sogar noch besser aus. So entstanden unsere neuen Handschuhe der PREMIUM Kollektion. Sie haben sich zu einem unserer vielen Alleinstellungsmerkmale entwickelt. Du bekommst sie nur bei uns und sie sind nur 0,6 mm dünn.
Die Handschuhgrößen werden durch den Umfang des Handrückens bestimmt, gemessen rundherum an der dicksten Stelle, aber ohne Daumen. Dabei solltest du die Finger leicht zur Faust anwinkeln. Das Maßband darf die Hand nur lose umschließen.
Den so ermittelten Umfang in Zentimetern teilst Du durch 2,54. So bekommst Du den Umfang in Inch, ein Wert zwischen 6 und 12. Das ist ungefähr Deine Handschuhgröße. Für die Umrechnung auf das XS-XXL-System siehe nebenstehende Graphik.
Wie es sich anfühlt, wenn Dir jemand mit unseren Handschuhen über Deine nackte Haut streicht, die Hand empor wandert zu Deinem Gesicht, sich spielerisch über Deinen Mund legt und Du den Geruch des frischen Leders in der Nase spürst, das können wir Dir nicht beschreiben.
Zu Schuh und Stiefelpflege gehört nicht nur regelmäßiges Putzen, sondern auch ein sorgsamer Umgang. Die Stiefel am besten immer mit einem Schuhlöffel oder Stiefel-Anziehhaken anziehen. Spezielle Spanner halten die Stiefel in Form und verlängern ihre Lebensdauer. Nach dem Ausziehen solltest Du die Spanner in die noch warmen Stiefel einlegen.
Im Laufe des Tages bildet sich durch das Tragen Feuchtigkeit im Schuh. Um richtig auszutrocknen, brauchen sie daraufhin einen Tag Ruhe. Deshalb solltest Du nicht jeden Tag die gleichen Stiefel tragen. Nasse Schuhe bitte niemals auf der Heizung trocknen, weil das Leder dadurch austrocknet und brüchig wird. Am besten stopfst Du sie mit Zeitungspapier aus und läßt sie bei Zimmertemperatur trocknen.
Vor der Pflege zunächst Schmutz und Staub entfernen. Mit einem feuchten Tuch, straff um Zeige- und Mittelfinger gewickelt, oder mit einer Bürste.
Danach eine hochwertige Schuhcreme auftragen, überall ebenmäßig bis der Stiefel komplett eine matte Oberfläche hat. Dafür nehme eine kleine Bürste oder ein Baumwolltuch. Die Wachse in der Creme müssen erst gründlich aushärten, darum erst einige Stunden später polieren. Eine Roßhaarbürste mit gleichmäßigen schnellen Bewegungen und nicht zuviel Druck über den Stiefel führen. Je sorgsamer und häufiger Du bürstest, desto glänzender wird der Stiefel.
Bitte nicht die teuren Sofort-Glanz-Schwämmchen benutzen. Deren Inhaltsstoffe können Leder schädigen.Für den schnellen Glanz reibst Du besser die Stiefel mit der Innenseite einer Bananenschale ein und polierst mit einem Baumwolltuch oder der Roßhaarbürste nach.
Spezielle Bürsten zum Schmutz-Entfernen, für’s Creme-Auftragen und zum Polieren bekommst Du HIER bei uns.
Lederpflege
Das Glattleder, das wir für die allermeisten Artikel verwenden, kann wirklich einiges ab. Es ist anschmiegsam, formtreu und zäh. Vielleicht lebt es sogar, denn es atmet, es kann sich ausdehnen, es kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben.
Es verdient, von Zeit zu Zeit gepflegt zu werden. Bei normaler Beanspruchung zwei Mal im Jahr einfach mit Lederfett dünn und sparsam einfetten. Ein paar Stunden nach dem Einfetten mit einem ganz weichen Tuch sanft polieren. Das ist alles.
Imprägnierspray wirkt zusätzlich wasser- und schmutzabweisend. Gleichmäßig aufsprühen, trocknen lassen und mit einem weichen Tuch nachpolieren.
Wenn Du mit Deinem Leder rumgesaut hast, kannst Du es mit handwarmem Wasser und Shampoo auswaschen. Trockne es locker hängend an einem luftigen Ort, nicht in der Nähe der Heizung, und fette es anschließend wieder ein.
Dreckspritzer behandelst Du so wie solche auf Deiner Haut, mit warmem Wasser und einer milden Seife. Nicht zu fest reiben! Bei der Behandlung von Flecken einen feinen Schwamm benutzen und eher tupfen als reiben. Jeden Fleck sofort mit einem saugfähigen Tuch entfernen.
Sollte ein Fleck noch so hartnäckig sein, lösungsmittelhaltige Produkte wie z.B. Terpentin, Fleckenentferner oder Benzin darfst Du niemals verwenden. Eiweißflecken mit nur leicht warmen Wasser behandeln. Hilft das nicht ausreichend, kaltes Sodawasser benutzen. Gegen Fettflecken hilft angeblich Eischnee. Und bei verschüttetem Likörchen kannst Du vorsichtig mit Spiritus nachhelfen.
ist bereits beim Neanderthaler vor etwa 130.000 Jahren nachgewiesen. Waren es damals noch unbearbeitete Tierfelle, so wurden mit der Entdeckung des Feuers erste, primitive Gerbmethoden entwickelt, die das Material haltbarer machten. Die Erfindung der Nähnadel in der Altsteinzeit ermöglichte die Herstellung richtiger Kleidung. Von den alten Ägyptern ist ab 3.000 v.u.Z. eine Vielzahl von Gerbarten und damit auch eine Vielzahl verschiedener Leder überliefert. Das Gewerbe der Gerber war aber bis in die heutige Zeit wegen der Umweltbelastung und des Gestanks wenig geachtet. Kleidung aus Leder mußte zunächst robust und zweckmäßig sein.
Einfache Hemden und Westen aus gegerbtem Leder sind im europäischen Raum existieren vermutlich seit der Steinzeit und sind seit dem Hochmittelalter auch durch Abbildungen belegt. Die nordamerikanischen Indianer trugen ebenfalls Hemden aus Leder, die außer ihrer Funktion, den Oberkörper zu bedecken, mit den heutigen Lederhemden aber wenig gemeinsam haben. Die Schnitte sind durchweg schlicht und wenig körpernah. Im 17. und 18. Jahrhundert erscheinen im mitteleuropäischen Raum schlicht gegerbte knielange Lederhosen (Culottes) als Arbeitshosen für die einfache Bevölkerung. Aus diesen entwickeln sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts die verschiedenen Trachtenlederhosen des Alpenraumes. Nach heutigen Maßstäben genähte und geschneiderte Lederkleidung gibt es erst seit dem zwanzigsten Jahrhundert, als die Verbreitung entsprechend leistungsfähiger Nähmaschinen deren Herstellung in größerem Rahmen erlaubte.
Lederkleidung nach heutigen Maßstäben ist der aktuellen Mode nachempfunden. Durch geeignete Wahl des Leders kann man prinzipiell feinste Details der Verarbeitung kopieren. Da Lederkleidung aber vorwiegend in der Fetischszene verbreitet ist, die sich seit den späten sechziger Jahren in den USA und Westeuropa entwickelt hat, beschränkt sich ihr Einsatz auf eine überschaubare Kollektion an Schnitten, die sich auch in größeren Stückzahlen rationell fertigen lassen. Ware vom Schneider, wie es sie bei uns gibt, läßt unserer und Deiner Phantasie größeren Spielraum zur Entfaltung. Du merkst es an der Liebe zum Detail, die sich in allen unseren Produkten widerspiegelt. Laß Dich auf unseren Seiten von dieser Liebe inspirieren und solltest Du etwas nicht finden, frag’ einfach nach!
Bei der Gerbung werden eigentlich verderbliche Häute und Felle durch Aufnahme des Gerbstoffes in haltbares Leder umgewandelt. Der Gerbstoff bewirkt eine Vernetzung der Kollagen-Fasern des Leders und dadurch eine Fixierung des Eiweißes zu unlöslichen Formen, die gegen Abbau geschützt sind. Es gibt pflanzliche und mineralische Gerbstoffe. Die jeweiligen Gebrauchseigenschaften des Leders werden zum Teil durch die Art und Intensität der Gerbung, zum Teil auch durch die nachfolgende Zurichtung erreicht.
Unser Leder ist ausschließlich chromgegerbt und rückstandsfrei nachverarbeitet, so daß Du keine Sorgen bezüglich Allergien oder ähnlichem haben musst! Unser Leder ist PCP-frei und ist komplett kompostierbar. Für die allermeisten unserer Artikel benutzen wir ein Nappaleder – auch für Gürtel und Gurte.
Dieses mineralisch gegerbte und durchgefärbte Leder ist sehr langlebig. Blankleder hingegen ist pflanzlich gegerbt. Es hat nur noch einen sehr geringen Fett-Anteil von manchmal nur fünf Prozent. Darum läßt es sich gut prägen. Deswegen ist es aber auch vergleichweise hart und trocken. Dinge, die du direkt am Körper tragen wirst, Harnesse, Fesseln, Cockbänder etc. sollten niemals aus Blankleder hergestellt sein!
Unser Leder ist etwas Besonderes. Wir sind seit über 20 Jahren im Geschäft und wissen, was gut ist. Deshalb verwenden wir nur Leder, das nach den strengen deutschen Richtlinien gegerbt und nachbehandelt wurde. Das bedeutet z.B. für unser (chromgegerbtes) Rindnappa, daß im Leder kaum auswaschbare Zusatzstoffe nachweisbar sind. Die Mengen sind derart gering, daß selbst Personen mit Allergien auf Leder-Zusatzstoffe i.d.R. keinerlei Probleme bekommen. Wir verwenden für unsere Eigen-Produkte die folgenden Ledersorten:
–> Für Bikerjacken, Jeans, Breeches und andere Hosen und Shorts, sowie Arm- und Halsbänder, leichte Westen, Fesseln, Harnesse und Mützen: schweres, glatt glänzendes Rind-Nappaleder in 1,1 mm bis 1,4 mm Dicke.
–> Für unseren Leder Trainingsanzug, das Policestyle Oberhemd sowie für Masken, Boxer Shorts und Leder-Supporter: weiches, glänzend schwarzes Rindnappa »lambtouch« der Dicke 0,9 mm.
–> Für Halstücher und Lederkondome: feines, weiches und glänzendes 0,7 mm dickes Lammnappa.
–> Für Slings und unsere Clapper: 3,5 mm dickes und einseitig glänzendes Rinderhalsleder (Blankleder).
Es gibt viele Gründe, einen Cockring zu tragen. Zuerst sieht’s mal einfach geil aus. Und dann ist da das Gefühl, Schwanz und Eier abgeschnürt zu haben. Der ausgeübte Druck fühlt sich an, als hätte ein anderer Dein bestes Stück in einem sehr persönlichen Griff. Cockringe – und bänder rufen härtere und längere Erektionen hervor. Sie stauen das Blut, indem sie seinen Rückfluß behindern. Und so mancher Mann berichtet, daß er mit Cockring einen viel intensiveren Orgasmus erlebt.
Es gibt einen Trick, den Cockring anzulegen und ihn wieder abzubekommen. So geht’s: 1. Ziehe zuerst Deine Sackhaut durch den Ring. 2. Laß danach Deine Eier durch den Ring flutschen. 3. Zuletzt drücke Deinen Schwanz hinunter und ziehe auch ihn durch den Ring. Total einfach. Und um den Ring abzulegen, führe die drei Schritte in umgekehrter Reihenfolge durch, zuerst den Schwanz, dann die Eier und dann die Sackhaut aus dem Ring ziehen.
Es ist dabei SEHR WICHTIG, daß Du keinen zu engen Ring benutzt. Als groben Anhaltspunkt kannst Du mit einem Maßband an der Schwanzwurzel um Schwanz und Eier herum messen, das Ergebnis durch drei teilen und Du erhältst den Durchmesser des Cockringes, den Du brauchst. Nimm keine erheblich kleineren Ringe! Die Stories, die mein Lieblings-Krankenpfleger aus der Notaufnahme erzählt, sind da sehr ernüchternd Sollte ein Ring sich doch als zu klein erweisen, wirst Du das schnell merken. Dann hilft nur noch viel kaltes Wasser, und mit Chance bleibt Dir der Gang zu Deinem Lieblings-Krankenpfleger erspart 😉
Wer das Hanky oder das Armband auf der linken Seite trägt, will mitteilen, daß er den sogenannten aktiven Part bevorzugt. Die Codierung von Links heißt also im Klartext »ich biete«. Trägt als einer ein Hanky in Senfgelb in der linken Gesäßtasche, darfst du davon ausgehen, daß er einen richtig fetten Schwanz zu bieten hat.
Der Hanky-Code ist eine Verschlüsselung, bei der bestimmte Farben bestimmte Vorlieben bedeuten. Meistens wird dafür ein Taschentuch (in Englisch »handkerchief« oder einfach »hanky«) benutzt, das dekorativ aus der Gesäßtasche der Hose ragt. Ebenso informativ sind farbige Armbänder.
Um nicht naß zu werden, solltest du allerdings Senfgelb von Gelb unterscheiden können, auch in schummerigen Kneipen und bei Schwarzlicht.
Dementsprechend wäre die Übersetzung von Rechts »ich suche«, »bin in dieser Beziehung passiv«. Unser senfgelbes Hanky bedeutete in der rechten Tasche also, daß er jemanden mit Riesenrohr sucht.
»Vegan« scheint das neue »Bio« zu werden. Alles muß jetzt auch in einer veganen Version zu bekommen sein. Auch wenn das – wie bei Leder – einer Quadratur des Kreises gleichkommt.
Zur Begriffsklärung sagt Wikipedia: »Vegan lebende Menschen meiden entweder zumindest alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs oder aber die Nutzung von Tieren und tierischen Produkten insgesamt. Ethisch motivierte Veganer achten zumeist auch bei Kleidung und anderen Gegenständen des Alltags darauf, dass diese frei von Tierprodukten und Tierversuchen sind.«[1]
Leder ist nun per se ein tierisches Produkt. So ganz erschließt sich mir nicht, warum ein nach veganer Ethik lebender Mensch überhaupt das Bedürfnis verspürt, sich in ein tierisches Produkt zu kleiden, das aber auf keinen Fall tierischem Ursprungs sein darf. Für mich persönlich wäre das ein unlösbarer Widerspruch und ich würde – wäre ich ein Veganer – ganz auf die Nutzung von Leder verzichten.
Zum Glück bin ich das nicht, denn dann müßte ich in Konsequenz sofort meinen Beruf aufgeben 😉
Nun gibt es aber findige Geschäftsleute, die hier dennoch einen Markt sehen und etwas verkaufen, das sich »veganes Leder« nennt. Schauen wir uns mal genauer an, was sich dahinter verbirgt:
Veganes Leder: Die Quadratur des Kreises
»Veganes Leder« ist natürlich kein Leder. Sonst wäre es ja tierischem Ursprungs. Es handelt sich also um Kunstleder. Dieses hat durchaus seine Daseinsberechtigung. Es ist im Gegensatz zu echtem Leder problemlos in der Maschine waschbar. Es ist preiswert und es sieht schick aus.
Für schwierig halte ich die Etikettierung als »vegan« jedoch aus umweltethischen Gründen; bestehen die Ersatzstoffe doch meist vollständig oder teilweise aus Kunststoffen wie Polyvinylchlorid (PVC) und Polyurethan (PU) inklusive einer für die Erreichung der Gebrauchseigenschaften benötigten Menge an Weichmachern.[3] Mit der Verwendung von Kunststoffen tut man der Umwelt keinen Gefallen. Ebenso wie beim Gerben von Leder wird auch bei der Kunststoffherstellung aus Erdölprodukten mit giftigen Chemikalien gearbeitet und die Materialreste belasten nach dem Gebrauch jahrzehnte- bis jahrhundertelang die Umwelt, bis sie vollständig abgebaut sind.
Ich bezweifle, daß das dem Ursprungsgedanken einer nachhaltigen Lebensweise auch nur nahe kommt. In Konsequenz ist auch Kunstleder per se nicht »vegan« und die Bezeichnung als »vegan« ist nichts als Marketinggeklingel. Der Begriff »veganes Leder« ist wegen der Normen für die Kennzeichnung von Leder und Lederprodukten im übrigen gar nicht zulässig und damit abmahnbar.[2]
Die Geschichte eines der ältesten Webshops Deutschlands
Auch wenn ich die Verkäufe meiner Bücher durchaus zufriedenstellend finde: Ein Jungschriftsteller in meinem Alter benötigt einen Broterwerb.
Ich brüste mich nun des öfteren damit, einen der ältesten Online-Shops Deutschlands zu führen und will Dir heute die Geschichte dazu erzählen.
Sie beginnt Anfang der Neunziger. Ich lag in den letzten Zügen meiner Doktorarbeit und hatte bereits die Illusion verloren, daß die Welt außerhalb der Universität auf einen Chemiker wie mich nur gewartet hätte.
Frank, mein damaliger Partner, kaufte sich 1993 eine Nähmaschine, einiges Zubehör und begann, selbst Gürtel aus Leder herzustellen. Er hatte vor, deren Zugfestigkeit zu erhöhen, denn einfache Ledergürtel leiern bei längerem Tragen schnell aus.
Nach einigen Versuchen mit geschnittenen Gürteln aus dicken Rindernacken kam er auf die Idee, ein dünneres Schuhoberleder zu nehmen und es mehrlagig zu verkleben. Der Erfolg war bombig. Einige der damals genähten Gürtel tragen wir heute noch.
Das war seine Geschäftsidee. Ich war Feuer und Flamme und fing an, die genähten Gürtel mit verschiedenen hübschen Nieten zu besetzen. Das trug man damals so. Leider flaute diese Mode schnell ab. und einige der damals mit Nieten besetzten Gürtel hängen heute noch im Shop…
Franks Geschäftsidee wurde dennoch schnell zu unserer Geschäftsidee und ich stürzte mich in meiner Freizeit mit Feuereifer in die Arbeit. Ich belegte einen Nähkurs an der Volkshochschule, aber das ist eine andere Geschichte. Wir erweiterten unser Produktspektrum, denn mit unserer neuen Verarbeitungsweise ließen sich nicht nur Gürtel viel dauerhafter herstellen, sondern auch Armbänder, Hosenträger, Portemonnaies und Schultergurte.
Frank und ich standen schon immer der Fetisch- und BDSM-Szene nahe und so ergab es sich, daß wir auch Halsbänder, Hundeleinen, verschiedene Fesseln für Hände, Füße und andere Körperteile, Harnesse für den Körper und kleinere Geschirre für die edleren Teile in unser Sortiment aufnahmen.
Wir posteten fleißig in den damaligen sozialen Medien, sprich: Fetischtreffen und Mundpropaganda. Schon im ersten Jahr zeigten uns die Umsatzzahlen, daß wir einen Nerv getroffen hatten und Frank meldete Gewerbe an.
Ungeachtet dessen, daß er durchaus qualifizierte Sattlerarbeit ablieferte und das noch heute tut, mußte er das Gewerbe mangels fehlendem Meistertitel »Flickschusterei« nennen. »Herstellung von Gürteln und Armbändern aus Leder« steht seitdem in seinem (und später auch in meinem) Gewerbeschein.
Frisch von der Universität brachte ich Mitte der Neunziger eine neue Geschäftsidee in unsere – mittlerweile gemeinsame – Firma ein: Wir standen dort nämlich über einige Akademierechner mit einem seltsamen Netzwerk in Verbindung, in dem man Dienste wie »WWW«, »Archie«, »Gopher« und »e-Mail« zur Kommunikation und zum Auffinden von Informationen nutzen konnte. Gesteuert wurde das über eine revolutionäre, neue Software namens »Netscape 2.0«.
Schon längere Zeit gab es Bestrebungen, diese Dienste nicht nur den Universitäten, sondern auch der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. In den Neunzigern nahm diese Entwicklung dann Fahrt auf. Ich kaufte ein Modem mit sagenhaften 2.400 Baud (nach heutigen Maßstäben etwa 0,002 MBit), lernte den Hayes Befehlssatz, wählte mich damit in das Datex-P Netz der Telekom ein und stürmte in dieses neumodische Internet.
Alles, was man damals ansehen konnte, lief folgendermaßen ab: Seite aufrufen und Kaffee kochen gehen. Wenn man später mit dem Becher zurückkam, konnte man mit Glück bereits die ersten Inhalte sehen. Glücklicherweise wurde Bremen 1994 ISDN Testregion. Seitdem ging der Seitenaufbau zügiger vonstatten und man hatte ein echtes Surferlebnis. Sofern der Seitencode überschaubar und die Bilder hübsch klein gerechnet waren.
Im Jahre 1997 verlor ich mein Herz an René. Der smarte Schweizer arbeitete in einer Zürcher Firma, die Webspace kommerziell zur Verfügung stellte. Seinen Überredungskünsten ist es zu verdanken, daß ich die Domain hm-leder.com registrierte und uns beim damaligen Rainbow-Net Webspace für einen Shop anmietete.
Olaf, ein lieber Freund, schrieb mir ein kleines Javascript für den Warenkorb und wir setzten zusammen eine Reihe statischer Seiten in HTML für unsere Produkte auf. Mehr brauchte es seinerzeit nicht.
Die Domain gehört mir schon lange nicht mehr und wurde zunächst durch hm-leder.de, später durch hml-fetish.com und jetzt durch hml-fetish.de ersetzt. Die Überreste dieses Shops kannst Du aber noch im Archiv des Internets einsehen. Der Shop lief damals selbstverständlich auch offline, so daß ich ihn anstatt eines gedruckten Kataloges auf CD versenden konnte. Kennst du CDs noch? Diese silbernen Scheiben…
Das quietschbunte Layout in Frames entsprach meinem damaligen Geschmack. Ich habe seitdem glücklicherweise dazugelernt.
Du kannst Dir das originale Surferlebnis durch klicken auf die Bildunterschrift verschaffen. Nur bestellen geht nicht mehr. Es wäre ein immenser Aufwand, den Shop an die heutige Gesetzgebung anzupassen. Der gesamte Webshop inklusive Skripten und Bildern ist übrigens nur 20 Megabyte groß! Heutzutage lädst Du diese Datenmenge bereits herunter, wenn Du nur die Startseite von Facebook aufrufst.
Frank hielt damals nicht viel von meinen Aktivitäten im Internet. »Du verzettelst Dich. Das bringt doch nie was.«, durfte ich mir öfter anhören. Diesmal lag ich allerdings richtig. Schon im Jahre 2.000 überstiegen die Einnahmen aus dem Webshop die Umsätze im Laden deutlich und seitdem ist es unsere Haupteinnahmequelle. Klassischer Postversand mit schriftlichen oder telefonischen Bestellungen kommt heute kaum noch vor.
Seit 2.000 führe ich den Webshop auch allein. Frank produziert weiter fleißig spannende Sachen und ich verkaufe sie, aber nicht mehr unter einem gemeinsamen Dach. Gelegentlich küßt mich auch die Muse und ich erfinde selbst etwas neues. So habe ich beispielsweise das Ponygeschirr für zweibeinige Ponys entwickelt und das Kondom aus Leder. Klingt exotisch, lockt aber Kunden aus der ganzen Welt in meinen Webshop.
Der selbstgebaute erste Webshop hat knapp zehn Jahre gehalten. 2006 wechselte ich auf OSCommerce, einen Shop von der Stange, und 2015 wieder auf einen selbst geschriebenen Shop, der seitdem unter https://www.hml-fetish.com erreichbar ist.
In meinen Hoch-Zeiten Anfang der 2.000er beschäftigte ich zwei festangestellte Vollzeitkräfte und mehrere Aushilfen. Später – nach unerfreulichen Erlebnissen mit Mitbewerbern – gingen die Umsätze zurück. Glücklicherweise gehen mir aber die Geschäftsideen nicht aus. So gesellten sich im Verlauf der Jahre HML Apartments (Ferienwohnungen im Stadtteil) und der HML Verlag (Science Fiction, Thriller, Krimis und mehr) dazu.
bezeichnet die vorbeugende Einnahme eines Medikaments gegen eine Krankheit, bevor man sich bewußt in eine Situation begibt, in der man sich mit eben dieser Krankheit anstecken kann. Für einen Seuchenarzt in einem Malariagebiet ist das eine geniale Lösung.
Begrenzten Sinn macht diese Präventivmaßnahme auch in der HIV Prävention. Allerdings ist eine vorbeugende Therapie derzeit nicht sicherer als die konsequente Einhaltung der Safer Sex Regeln[1]. Daher stellt die PrEP auch keine grundsätzliche Verbesserung in der HIV-Prophylaxe dar, sondern lediglich eine weitere Säule in der Prävention.
Es geht bei der Idee dieser HIV-PrEP nicht darum, Barebacking hoffähig zu machen. Sie ist aber eine Möglichkeit, um sich als sexuell aktive Person bestmöglich und selbstbestimmt vor einer Ansteckung durch HIV zu schützen. Mehr kann und soll sie nicht leisten. Sie ersetzt nicht die persönliche Auseinandersetzung mit der Problematik. Sie sollte außerdem nur unter ärztlicher Begleitung und in Kombination mit regelmäßigen medizinischen Checks auf Nebenwirkungen der Medikamente und eventuelle Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Keimen erfolgen. Sie ist zudem auf Dauer angelegt, d.h. die Tabletten müssen regelmäßig über einen längeren Zeitraum genommen werden, um zu wirken und sie kosten Geld.
Der Umgang mit diesem Thema kann heikel sein. Wenn eine Plattform hier (vielleicht aus Personalmangel) nur Informationen breitest möglich über das Internet verteilt, suggeriert sie den Empfängern der Information möglicherweise eine Sicherheit, die es nicht gibt und nicht geben kann. Man muß mit jedem Betroffenen intensiv reden und ihm die Konsequenzen seiner Handlungen klar machen. Jeder, der diese Informationen unreflektiert aufnimmt und als Freibrief auffaßt (à la »PrEP ist wie eine Kopfschmerztablette, die man mal zum Ficken nimmt und alles ist gut.«), gefährdet sich und andere!
Meine Sorge ist, daß eine unzureichende Aufklärung des betroffenen Personenkreises über die Möglichkeiten und Grenzen einer PrEP das Grundproblem sexuell übertragbarer Krankheiten nicht löst, sondern verschlimmert. Es gibt genügend dieser Krankheiten, gegen die man sich nicht mit einer PrEP schützen kann und die sich im Gefolge der PrEP in der Szene mittlerweile wieder stark ausgebreitet haben.[5] Von den körperlichen Nebenwirkungen der verwendeten Wirkstoffe und der mit einem flächendeckenden Einsatz der PrEP provozierten Verbreitung truvadaresistenter HIV-Stämme (ja, die gibt’s!) einmal ganz abgesehen[2, 4].
Antibiotika waren einmal eine wirksame Waffe gegen Infektionskrankheiten. Solange, bis die Leute anfingen, sie an ihr Vieh zu verfüttern. Die HIV-Prophylaxe könnte leicht einen ähnlichen Verlauf nehmen, wenn man damit weitermacht, retrovirale Medikamente flächendeckend und ohne eine präzise Kontrolle einzusetzen. Es gibt mittlerweile resistente Stämme gegen alle gängigen HIV-Medikamente. In Konsequenz dessen könnte es in der HIV Therapie zu einer ähnlichen Situation kommen, wie sie bei der Bekämpfung herkömmlicher Infektionskrankheiten mit Antibiotika bereits traurige Realität ist. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Wirkstoffklassen (bei Antibiotika sind seit Jahrzehnten keine neuen mehr entdeckt worden) und das Auftreten multiresistenter Erreger ist heute ein zentrales Problem in der Therapie.[3]
Noch wirken die zur Verfügung stehenden Wirkstoffklassen in der HIV Therapie (zumindest als Kombinationspräparat) zuverlässig (sofern man sie verträgt). Durch die PrEP werden aber die zentralen Waffen in der HIV Therapie, nämlich retrovirale Medikamente, stumpf gemacht! Wir können nur hoffen, daß die Konsequenzen beherrschbar bleiben.
Ich persönlich finde: Eine PrEP ersetzt keinen Safer Sex. Sie ergänzt ihn nur. Und ich meine: Solange wir nicht jedem einzelnen im persönlichen Gespräch sagen, worauf er sich mit einer vorbeugenden Therapie einläßt (s.o.), schicken wir ihn in eine Grauzone, in der er höllisch aufpassen muß, um sich nicht strafbar zu machen.[2]
Auch wenn sich in den letzten Jahren da medikamentös einiges getan hat, ändert das nichts an der Aktualität dieses Artikels.